Die Zahnbürste findet sich in jedem Badezimmer, mehrmals täglich halten wir sie in Händen. Es gibt sie in unzähligen Varianten, aus verschiedensten Materialien und in vielen Farben. Aber wer hat sie eigentlich erfunden?
Laut Wikipedia belegen Funde in altägyptischen Gräbern aus der Zeit um 3000 v. Chr. dass unsere frühen Vorfahren kleine Äste, deren eines Ende zerfasert wurde, zur Zahnreinigung genutzt haben. Solche „Kaustöckchen“ (arab. Miswak) wurden oft aus Hölzern gefertigt, die zahnpflegende Substanzen enthielten.
Um 1500 n. Chr. gab es in China Zahnbürsten in Pinselform, bei denen Borsten von Schweinen an Stielen aus Knochen oder Bambus befestigt wurden.
Im 17. Jahrhundert bevorzugte man in Europa Schwämme oder kleine Lappen zur Zahnreinigung, bis Christoph von Hellwig um 1700 in Tennestedt eine Zahnbürste in der uns bekannten Form entwickelte. Hier gibt es auch das Zahnbürstendenkmal zu seinen Ehren. Allerdings wählte von Hellwig das relativ weiche Pferdehaar für seine Borsten, weshalb die Reinigungswirkung seiner Bürsten eher schlecht war. 1780 gründete William Addis die erste Firma zur professionellen Herstellung von Zahnbürsten aus Rinderborsten und -knochen. Zu dieser Zeit waren Zahnbürsten sehr teuer und nur etwas für Wohlhabende.
Da Tierhaare häufig zur besseren Isolierung innen hohl sind, können sich in diesen Hohlräumen Bakterien ansammeln. Zahnbürsten dieser Machart waren daher sehr unhygienisch.
Die Erfindung des Nylons 1935 durch Wallace Hume Carothers und Julian Werner Hill ermöglichte 1938 die erste Zahnbürste mit Kunststoffborsten. Leider waren diese ersten Nylon-Borsten so hart, dass sie dass Zahnfleisch verletzen konnten und daher nicht zu empfehlen waren. Ab 1950 stand dann weicheres Nylon zur Verfügung. Der industriellen Produktion einer funktionellen und hygienischen Zahnbürste für alle stand nichts mehr im Wege.
Heute gibt es eine Vielzahl von Zahnbürsten. Manuelle Handzahnbürsten, Sonderformen, wie Zahnzwischenraumbürsten, elektrische Zahnbürsten mit rotierenden Bürstenköpfen oder solche mit Schalltechnologie. Sogar die Kopplung mancher Büsten mit Smartphone Apps ist heute möglich.
Aber, wie heißt es doch: die beste Zahnbürste ist immer noch die, die man regelmäßig benutzt.
