Anekdoten rund um die Zahnmedizin – Latex-Handschuhe
Moderne Medizin und Zahnmedizin sind ohne medizinische Handschuhe nicht denkbar. Doch wer hätte vermutet, dass wir die Erfindung der OP-Handschuhe der Liebe verdanken?

Moderne Medizin und Zahnmedizin sind ohne medizinische Handschuhe nicht denkbar. Doch wer hätte vermutet, dass wir die Erfindung der OP-Handschuhe der Liebe verdanken?
Die Hauptpersonen unserer Geschichte hießen Dr. William Halsted und Caroline Hampton und lebten Ende des 19. Jahrhunderts in Baltimore USA.
Dr. William Halsted war einer der bedeutendsten amerikanischen Chirurgen seiner Zeit und arbeitete und lehrte an der berühmten Johns Hopkins Medical School in Baltimore. Hier lernte er die überaus tüchtige Krankenschwester Caroline Hampton kennen, die ihn offenbar nicht nur fachlich beeindruckte. Es wird überliefert, dass Halsted größten Wert darauf gelegt habe, dass Schwester Caroline ihn bei all seinen Operationen unterstützte.
Zu dieser Zeit benutzte man zur Desinfektion Karbol- oder Quecksilberchloridlösungen.
Diese sorgten zwar für Keimfreiheit, verursachten aber auch häufig sehr unangenehme Hautreaktionen. So erging es auch Caroline Hampton, die derart quälende Hautentzündungen an Händen und Unterarmen entwickelte, dass sie Gefahr lief ihren Beruf aufgeben zu müssen.
Halsted, der dies auf keinen Fall zulassen wollte, suchte nach einer rettenden Idee. Angeblich soll seine persönliche Beziehung zur Firma Goodyear der Schlüssel zum Erfolg gewesen sein.
Goodyear war damals schon bekannt für die Produktion von Autoreifen aus Gummi. Auf die Bestrebungen Halsteds hin, entwickelte Goodyear die ersten wiederverwendbaren und auskochbaren Gummihandschuhe für den Einsatz im Operationssaal. Schwester Caroline konnte weiter assistieren und heiratete am 4. Juni 1890 in Baltimore William Halsted.
Sieben Jahre später führte Joseph Cold Bloodgood, ein Assistent Halsteds, die Goodyear-Handschuhe für das gesamte OP-Personal der Abteilung ein. Kurze Zeit später beobachtete man bei den Patienten einen Rückgang der postoperativen Infektionen von 30 auf 3 Prozent.